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Laufmagazin - Ergebnisse vom Marathonlauf und Laufsport

weitere Lauf- und Marathonberichte


Chicago: Weltrekord!!! - Brigid Kosgei läuft 2:14:04 h (13.10.2019)

Brigid Kosgei Honolulu 2017
Brigid Kosgei lief einen neuen Weltrekord - Hier die Kenianerin bei ihrem Sieg in Honolulu 2017
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Zugegeben, der Weltrekord von Paula Radcliffe war schon länger kein Tabu mehr. Man wunderte sich ohnehin, dass die Afrikanerinnen an die Leistung der Britin lange Zeit nicht herankamen. Doch in den letzten Jahren schoß sich Äthiopien und Kenia auf diesen Fabelrekord, der seit 16 Jahren Bestand hat, langsam ein. Immer näher rückten die Afrikanerinnen mit 2:17er Zeiten heran, allen voran Mary Keitany mit 2:17:01 Stunden, und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann es geschehen würde. So gesehen kam der Rekordlauf beim 42. Chicago Marathon der Kenianerin Brigid Kosgei nicht ganz von ohngefähr. Die Art und Weise aber, und um wieviel sie ihre Bestzeit nach vorne katapultieren konnte, ist auf diesem bereits hohen Niveau dann doch erstaunlich....

Ausführlich weiter geht's hier




Weltrekord - Kenianer Geoffrey Kamworer läuft 58:01min (15.9.2019)

Geoffrey KamworerDer dreifache Halbmarathon-Weltmeister (2014, 2016, 2018) Geoffrey Kamworer hat beim Kopenhagen Halbmarathon einen sensationellen neuen Weltrekord aufgestellt. Damit lief der New York Marathon Sieger von 2017 ganze 17 Sekunden schneller als sein Landsmann Abraham Kiptum, der seinen Rekord im Vorjahr in Valencia aufstellte.  Der 26-Jährige lief mit einer starken Führungsgruppe zunächst 5 Kilometer in 13:53 Minuten und beschleunigte dann bis 10 Kilometer auf sehr schnelle 27:34 Minuten. Dann verabschiedete sich Kamworer von der Konkurrenz und stürmte durch die 15 Kilometer Marke in einer neuen Weltbestzeit von 41:05 Minuten. Auch über 20 Kilometer stellte er en passant mit 55:00 Minuten eine neue Rekordmarke auf und siegte letztlich souverän in 58:01 Minuten. Fünf weitere Läufer unterboten in gebührendem Abstand dahinter noch die 60 Minuten Marke. Bernard Kipkorir (KEN 59:16min) wurde vor Berehanu Wendemu Tsegu (ETH 59:22min) Zweiter. Für Kamworer war Kopenhagen bereits ein gutes Pflaster, denn dort holte er seinen ersten Weltmeistertitel über die 21,1 Kilometer Distanz.Als schnellster Europäer kam der Norweger Sondre Moen in 60:20 Minuten auf Platz neun. Der deutsche Marathonrekordler Arne Gabius lief mit 64:05 Minuten auf Platz 24. Er befindet sich wie der Sieger Kamworer in der Vorbereitung auf den New York Marathon.

Bei den Damen gewann die Tokio Marathon Siegerin Birhane Dibaba (ETH) in schnellen 65:57 Minuten vor den Kenianerinnen Evaline Chirchir (66:22min) und Dorkas Tuitoek (66:36min).

Vergleicht man diesen Weltrekord, der allerdings von der IAAF noch anerkannt werden muss, mit den benachbarten Wettkampfstrecken nach den bewährten Standard-Umrechnungsformeln aus dem Großen Laufbuch, so ergibt sich Folgendes:

58:01 / 2,21 = 26:15 Minuten über 10.000 Meter (der Weltrekord steht von Kenenisa Bekele bei 26:17 Minuten)

58:01 * 2,11 = 2:02:24 Stunden über Marathon (der Weltrekord steht von Eliud Kipchoge bei 2:01:39 Stunden)

Das heißt, der neue Halbmarathon-Weltrekord hinkte vielleicht hinterher und reiht sich in die anderen Rekorde nun gut ein.



Stefanie Doll Sechste bei Berglauf - EM
(7.7.2019)

Stefanie DollUnsere Team-Betreuerin Stefanie Doll belegte bei der Berglauf-EM in Zermatt als beste deutsche Frau einen ausgezeichneten sechsten Platz und legte damit den Grundstock für den vierten Platz in der Team-Wertung. Die Physiotherapeutin aus Hinterzarten war im letzten Jahr mit 2:37:59 Stunden die fünftschnellste deutsche Marathonläuferin und plant als nächstes in Berlin ihre Bestzeit anzugreifen.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Steffis Bruder ist der Biathlon-Weltmeister und Olympiadritte Benni Doll und ihr Vater der frühere Weltklasse Berg- und Ultraläufer und Olympiakoch Charly Doll, der in meinen Intensiv-Seminaren als Küchenchef und natürlich auch als Laufbetreuer entscheidend mitwirkt.

Der Sieg ging in 1:00:18 Stunden an die zweifache Europameisterin Maude Matthys aus der Schweiz vor der sechsfachen Weltmeisterin Andrea Mayr (Österreich). Damit schaffte Matthys einen lupenreinen Hattrick. Dritte wurde die Französin Christel Dewalle in 1:02:48 Stunden. Stefanie Doll, die für den SV Kirchzarten startet, benötigte 1:04:21 Stunden. Bei den Männern siegte der Brite Jacob Adkin  in 53:21 Minuten vor dem Norweger Stian Øvergaard Aarvik (53:46 min) und dem Italiener Xavier Chevrier (54:02 min).




London Marathon - "King Kipchoge" erneut nicht zu besiegen!

Rekordflut an der Themse (28.4.2019)


Eliud Kipchoge Berlin Ziel 2018Eliud Kipchoge antwortete bei der Pressekonferenz in Berlin 2018 nachdem er nach dem Olympiasieg nun auch den Weltrekord in der Sammlung hatte, was er nun noch für Ziele habe. Er antwortete etwas verschmitzt: „Nun, ich bin 2:01 und 2:03 gelaufen – mir fehlt noch eine 2:02er Zeit.“ Das machte er in London bei günstigen Wetterbedingungen um 10 Grad wahr und stellte bei seinem vierten Sieg an der Themse mit 2:02:37 Stunden noch gleich einen neuen Streckenrekord auf.

Bis zum Schluss wurde der Champion allerdings von einem äthiopischen Trio gefordert. Nach der Hälfte übernahm der Dominator der letzten Jahre die Regie und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Halbmarathon überlief eine große Gruppe noch in flotten 1:01:37 Stunden. Doch dann trennte der Kenianer mit einem 5-km-Abschnitt in 14:13 Minuten, dem schnellsten im Rennen, Spreu vom Weizen. Europarekordler Mo Farah, der im Vorfeld Kipchoge herausforderte und ihn für schlagbar hielt, konnte mit seinem unökonomischen raumgreifenden Bahnschritt nicht mehr folgen und das Finale hieß „King Kipchoge“ gegen Äthiopien. Doch viele Hunde waren diesmal nicht des Hasen Tod.


Erst fiel der Vorjahreszweite Shura Kitata zurück, dann war es um Mule Wasihun geschehen und letztlich attackierte Kipchoge nochmals bei 40 Kilometern und knackte damit seinen zähesten Gegner Mosinet Geremew, der im Ziel als hervorragender Zweiter den äthiopischen Rekord von Kenenisa Bekele um acht Sekunden auf 2:02:55 Stunden verbesserte. Seine bisherige Bestzeit stand bei 2:04:00 Stunden. Damit ist der 27-Jährige zugleich auch der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten. Kipchoge hatte, obwohl er die zweitschnellste Zeit, die je gelaufen wurde (2:02:37 Stunden), auf der Zielgeraden noch Zeit ins Publikum zu winken. Das Podium vervollständigte dahinter Mule Wasihun in ausgezeichneten 2:03:16 Stunden. Mo Farah musste sich am Ende doch stark einbrechend mit Platz fünf in 2:05:39 Stunden zufrieden gaben. Der Brite macht sich nun wieder ernsthafte Gedanken auf die Bahn zurückzukehren.

Die Vorjahres Chicago Marathon Siegerin Brigid Kosgei lief die schnellste zweite Hälfte, die je in einem Marathon gelaufen wurde, um die Konkurrentinnen zu knacken. Die 25-jährige Kenianerin drehte 2019 den Spieß um und distanzierte auf den letzten 10 Kilometern die Vorjahressiegerin Vivian Cheruiyot noch deutlich. Auf eine erste Hälfte in 1:11:38 Stunden ließ sie unglaubliche 1:06:42 Stunden folgen! Die letzten 2,195 Kilometer donnerte die Kenianerin in sehr schnellen 7:01 Minuten herunter! Sie erzielte mit 2:18:20 Stunden einen neue persönliche Bestleistung und deutete damit noch Potential für mehr an. Vivian Cheruiyot konnte sich in 2:20:14 Stunden noch den zweiten Platz vor der Äthiopierin Roza Dereje (2:20:51 Stunden) sichern. Die Mitfavoritin Mary Keitany konnte in die Entscheidung vorne nie eingreifen und wurde in 2:20:58 hinter Gladys Cherono (2:20:52 Stunden) nur Fünfte. „Niemand wollte am Anfang etwas für das Tempo tun, insofern bin ich mit der Zeit nicht zufrieden.“ So Kosgei nach dem Rennen, die übrigens unterwegs nichts trank. An der Weltmeisterschaft (als Nachtmarathon in der Wüste Dohas) plant sie nicht zu starten. Ihr nächster Auftritt wäre eher in Chicago oder New York. Eliud Kipchoge gab über seine weiteren Pläne nicht viel preis. "Es gäbe so viele Optionen", aber er erwähnte auch noch alle Major Marathons laufen zu wollen.... Dann hätte er noch einiges vor sich, denn in New York, Chicago und Tokio lief er bisher noch nicht. 

42.428 Läufer beendeten den London Marathon in bis zu 8:33 Stunden. Das ist in London ein neuer Finisher Rekord.


Größter Langstreckenläufer aller Zeiten?

Eliud Kipchoge10 World Marathon Majors Siege in Folge! Das ist unerreicht! 11 Siege bei 12 Top-Marathons. Lediglich Wilson Kipsang fügte Kipchoge bei seinem Weltrekordrennen 2013 in Berlin eine Niederlage zu. Olympiasieg und nun die zwei schnellsten Zeiten (die Zeit von 2:00:25 Stunden aus dem Kunstrennen von Monza nicht mit einberechnet).

Ist Eliud Kipchoge jetzt der
größte Marathonläufer oder gar Langstreckenläufer bei den Männern aller Zeiten? Nachfolgend ein paar Gedanken dazu. Sicherlich gehört er in die illustre Gesellschaft der Weltrekordler
und Olympiasieger Paavo Nurmi, Emil Zatopek, Abebe Bikila, Carlos Lopes, Haile Gebreselassie oder Kenenisa Bekele. Ein 5.000 Meter Weltmeistertitel, ein Junioren Crossweltmeistertitel, Marathon-Olympia-Gold und Weltrekord über die Königsdistanz qualifizieren Eliud Kipchoge sicher für diese „Hall of Fame“  des Langstreckenlaufs. Aber v.a. Zatopek, Bekele und Gebreselassie und auch der ihm in London klar unterlegene Mo Farah haben deutlich mehr Weltmeistertitel und Olympiasiege. Bekele sammelte serienweise zudem Crossweltmeistertitel, eine verkannte, aber hochkarätige Disziplin und ist derzeit immerhin noch der viertschnellste Marathonläufer aller Zeiten. Selbst wenn die Zeiten heute schneller sind und die Konkurrenz deutlich dichter geworden ist: Zatopek vollbrachte das Kunststück 1952 in Helsinki 5.000, 10.000 Meter und den Marathon zu gewinnen und der Äthiopier Abebe Bikila rannte gleich zweimal hintereinander mit Weltrekordzeit barfuß 1960 in Rom und 1964 beschuht in Tokio zum Marathon-Olympiasieg, der Traum eines jeden Athleten! Bedenkt man aber die heutige größere Leistungsdichte, so sind 10 Siege bei den hochkarätigsten Marathons gegen die beste Konkurrenz, sein Olympiasieg und Weltrekord ein klares Argument Eliud Kipchoge zumindest zum besten Marathonläufer aller Zeiten zu küren!
 



Ergebnisse:


Männer

Frauen
1 KIPCHOGE, Eliud (KEN) 2:02:37
2 GEREMEW, Mosinet (ETH) 2:02:55
3 WASIHUN, Mule (ETH) 2:03:16
4 KITATA, Tola Shura (ETH) 2:05:01
5 FARAH, Mo (GBR) 2:05:39
6 TOLA, Tamirat (ETH) 2:06:57
7 ABDI, Bashir (BEL) 2:07:03
8 GEBRESILASIE, Leul (ETH) 2:07:15
9 RACHIK, Yasine (ITA) 2:08:05
10. HAWKINS, Callum (GBR) 2:08:14

1. Brigid Kosgei (KEN) 2:18:20
2. Vivian Cheruiyot (KEN) 2:20:14
3. Roza Dereje (ETH) 2:20:51
4. Gladys Cherono (KEN) 2:20:52
5. Mary Keitany (KEN) 2:20:58
6. Emily Sisson (USA) 2:23:08
7. Sinead Diver (AUS) 2:24:11
8. Carla Salome Rocha (POR) 2:24:47
9. Birhane Dibaba (ETH) 2:25:04
10. Charlotte Purdue (GBR) 2:25:38








Julien Wanders läuft Europarekord !
(8.2.2019)

Julien Wanders Ras Al Kaimah Halbmarathon EuroparekordDie 13. Auflage des unter der Schirmherrschaft des Emirs Saud Ibn Saqr al Quasimi veranstalteten Ras Al Kaimah Halbmarathons ließ wieder auf schnelle Zeiten hoffen. Der superflache Kurs mit langen Geraden entlang der Luxus Hotels der Al Marjan Halbinsel lieferte schon einige Weltrekorde. Die Gunst der Stunde bei günstigen Bedingungen um 12 Grad nutzte Julien Wanders (Foto, Copyright Helmut Winter) aus der Schweiz. Der erst 22-jährige Genfer stürmte im Schlepptau der afrikanischen Armada zu einem neuen Europarekord in 59:13 Minuten. Das Supertalent, das seit er 18 Jahre alt ist größtenteils in Iten / Kenia lebt und trainiert, war damit 21 Sekunden schneller als Olympiasieger Sir Mo Farah, dem bisherigen Rekordhalter aus Großbritannien und ist nun der schnellste Weiße aller Zeiten. Die schnellsten "Nicht-Afrikaner" waren bisher der frühere New York Marathon Sieger aus Brasilien Marilson Dos Santos mit 59:33 Minuten, der Portugiese Antonio Pinto und der US-Amerikaner Ryan Hall mit je 59:43 Minuten. Erst bei Kilometer 13 musste der "weiße Blitz", der auch schon den Europarekord auf der Straße mit 27:25 Minuten hält, ein Führungsduo ziehen lassen.

Im Kampf um Platz drei verlor Wanders nur knapp gegen den im Spurt stärkeren Äthiopier Fikadu Haftu (59:08 Minuten). Weiter vorne setzte sich mit einem starken Schlussspurt der erst 20-jährige Kenianer Stephen Kiprop auf den letzten Metern gegen den lange führenden und ab Kilometer 11 das forcierte Tempo bestimmenden Äthiopier Abadi Hadis (58:44 Minuten) durch und stellte mit 58:42 Minuten den Streckenrekord seines Landsmannes Bedan Karoki ein. Beachtlich die Zwischenzeiten: auf 28:10 bei 10 Kilometern einer 16-köpfigen Spitzengruppe folgte ein schnellerer 27:36 Minuten Abschnitt. Ein weiterer Rekord - 11 Läufer unterboten die 60 Minuten Grenze. Auch bei dem von männlichen Pacemakern geführten Damenrennen gab es schnelle Zeiten. Ein Trio stürmte fast zeitgleich über die Ziellinie. In 65:45 Minuten gewann die Äthiopierin Senbere Teferi bei ihrem ersten Halbmarathon vor der Halbmarathon Weltmeisterin Netsanet Gudeta. Nur eine Sekunde dahinter folgte die Zeineba Yimer ebenfalls aus Äthiopien. Über 3.000 Volksläufer jagten die Elite vor sich her.


Spitzenzeiten beim Dubai Marathon
(25.1.2019)

Ruth Chepngetich DubaiWährend der äthiopische Marathonrekordler Kenenisa Bekele seinen Start beim Tokio Marathon Anfang März ankündigte, gingen seine Landsleute wie in den Jahren zuvor beim ultraflachen Dubai Marathon bereits in Vorlage. Mit einem neuen inoffiziellen "Weltrekord" für Debütanten siegte bei nicht unbedingt idealen Bedingungen (pers. Kommunikation mit Prof. Helmut Winter, der vor Ort war: 17C, aber hohe Luftfeuchte) der Äthiopier Getaneh Molla in sensationellen 2:03:34 Stunden, was gleichzeitig einen neuen Streckenrekord und Platz sechs in der Ewigen Weltbestenliste bedeutet. Bisher hatte Molla über 5.000 Meter als 12:59 Minuten Läufer geglänzt. Der Zweitplatzierte Herpassa Negasa fiel erst einen Kilometer vor dem Ziel zurück und lief mit 2:03:40 ebenfalls noch eine Spitzenzeit. Sein Hausrekord lag bisher bei 2:09:14 Stunden. Den äthiopischen Dreifach-Triumph komplettierte Asefa Mengstu, der nach 2:04:24 im Ziel war. Der Schweizer Rekordhalter Tadesse Abraham belegte Platz zehn in 2:09:50, nachdem er in der zweiten Hälfte sein Tempo nicht mehr halten konnte....




Kiptum läuft Halbmarathon-Weltrekord in Valencia
(28.10.2018)

Der Kenianer Abraham Kiptum stellte beim Valencia Halbmarathon einen neuen Weltrekord über die halbe Marathon Distanz auf.  Bei nahezu idealen Wetterbedingungen um 11 Grad, wenig Wind und einem geeigneten flachen Kurs verbesserte der 29-Jährige die Marke des Eriträers Zersenay Tadese aus dem Jahre 2010 um fünf Sekunden auf 58:18 Minuten. Dabei verabschiedete sich der neue Rekordler nach der 10 Kilometer Zwischenzeit (28:02 Minuten) von der Konkurrenz und lief den zweiten 10 Kilometer Abschnitt auf dem Weg zum neuen Weltrekord in sensationellen 27:16 Minuten. Wer ist Abraham Kiptum? In letzter Zeit hat er sich auf der Halbmarathondistanz bereits mit guten 59:09 Minuten im September hervorgetan. Im Frühjahr gewann er den Daegu Marathon in 2:06:29 Stunden. Seine Marathonbestzeit ist  aus dem Vorjahr, wo er als Dritter in Amsterdam ausgezeichnete 2:05:26 Stunden erzielte. Valencia ist für ihn allerdings nur Zwischenstation auf dem Weg zum Abu Dhabi Marathon Anfang Dezember, wo er eine 2:04er Zeit anstreben möchte.

Dahinter lief der Äthiopier Jemal Yimer mit 58:33 Minuten ebenfalls eine Weltklassezeit, genauso wie sein Landsmann Abadi Hadis der noch starke 58:44 Minuten rannte. Für die Schnelligkeit des Kurses spricht, dass auch der Zehnte noch mit 59:42 Minuten eine gute Zeit ablieferte. Der Kurs von Valencia hat nun neben dem Frauen-Weltrekord von Joyciline Jepkosgei (1:04:51 Stunden 2017) nun auch den Männer Weltrekord. Bei den Damen gewann Evergreen Gelete Burka aus Äthiopien in 1:06:11 Stunden knapp mit zwei Sekunden Vorsprung vor Alia Mohammed Saaeed aus den Vereinigten Emiraten (gebürtige Äthiopierin). Dritte wurde Edith Chelimo aus Kenia in 1:06:18 Stunden.



Frankfurt Marathon - Äthiopien-Doppelsieg und Streckenrekord

Meskerem Assefa Frankfurt 2018(von Herbert Steffny aus Frankfurt 28.10.2018)

Bei trocken-kühlen, durch den streckenweise aber etwas zu starken Wind nicht ganz optimalen Bedingungen setzten sich die beiden Äthiopier Kelkile Gezahgne in 2:06:37 Stunden und bei den Damen Meskerem Assefa (Foto links: Herbert Steffny) in neuem Streckenrekord von 2:20:36 Stunden durch. Gezaghne überspurtete mit einem harten Antritt auf den letzten 400 Metern seinen kenianischen Kontrahenten Martin Kosgey und konnte mit  vier Sekunden Vorsprung als Erster in die Frankfurter Messehalle einlaufen. Assefa unterbot die von Landsfrau Meselech Melkamu 2012 aufgestellte Marke um 25 Sekunden. Hinter ihr gab es eine enorme Leistungsdichte, denn sieben Frauen rannten 2:22 Stunden oder schneller. Bei den Männern stellte der bereits 42-jährige Mark Kiptoo in starken 2:07:50 Stunden einen neuen Weltrekord für Masters (über 40-Jährige) auf.  

Auch die deutschen Teilnehmer sorgten für Farbtupfer am Ende der Marathonsaison. Der deutsche Marathonrekordler Arne Gabius, dem zuletzt nicht viel gelang, fand mit 2:11:45 Stunden als Neunter noch einen versöhnlichen Saisonabschluss mit der neuen deutschen Jahresbestleistung. Neben ihm konnte sein Pacemaker Richard Ringer eine eindrucksvolle Leistung abliefern. Ursprünglich war er eigentlich nur für 21 Kilometer eingeplant, fühlte sich aber gut und lief recht locker bis 30 Kilometer durch. Das war der bisher längste Lauf des 10.000 Meter Europacup Siegers 2018. Angesichts der dabei aufgestellten Zeit von 27:37 Minuten deutete Arne Gabius bei der Pressekonferenz an, dass ihm angesichts der starken Vorstellung von Ringer nun Bange um seinen deutschen Marathonrekord sei und Ringer kündigte durchaus Interesse an der 42,195 Kilometer Distanz an.

Auch bei den Frauen konnte die Lokalmatadorin Katharina Heinig in 2:29:55 Stunden überzeugen. Nach der EM in Berlin war sie mit der erzielten Zeit nicht ganz zufrieden und entschloss doch noch am Main anzutreten. Der Wind habe sie allerdings wenigstens eine Minute Zeit gekostet, so die Frankfurterin auf der Pressekonferenz. Andere dagegen liefen Bestzeit bei den vielleicht nicht ganz so widrigen Bedingungen, so die zweibeste Deutsche Stefanie Doll (Foto: Herbert Steffny, unten) von unserem Trainerteam der Intensivseminare in Hinterzarten. Die Physiotherapeutin, deren Bruder der Sprint-Biathlon-Weltmeister und Olympiadritte Benni Doll, und deren Vater kein geringerer als der früherer Berg- und Ultralauf-Champion Charly Doll ist, verbesserte in einem gleichmäßig gelaufenen Rennen ihren Hausrekord um rund 15 Minuten auf starke 2.37:59 Minuten.  8.316 Männer und 2.303 Frauen (27,7 Prozent) beendeten das Rennen am Main in bis zu 6:32 Stunden.

Stefanie Doll Frankfurt 2018
Stefanie Doll in neuer Bestzeit (2:37:59 Stunden) als zweitbeste Deutsche im Ziel

Ergebnisse

Männer:

Platz Name Netto
1 Woldaregay, Kelkile Gezahegn (ETH) 02:06:37
2 Kosgey, Martin Kiprugut (KEN) 02:06:41
3 Kibet, Alex (KEN) 02:07:09
4 Mitei, Amos Kiplimo (KEN) 02:07:28
5 Keter, Kenneth (KEN) 02:07:34
6 Kiptoo, Mark (KEN) 02:07:50
7 Mengisa, Asefa Tefera (ETH) 02:08:34
8 Ayana, Tsedat Abeye (ETH) 02:09:39
9 Gabius, Arne (GER) 02:11:45
10 Yator, Vincent Kipsegchi (KEN) 02:12:03
11 Aboye, Werkuneh Seyoum (ETH) 02:12:55
12 Ngimba, Ezekiel Jafary (TAN) 02:13:32
13 Langat, Leonard (KEN) 02:13:51
14 Kangogo, Mark Kibiwott (KEN) 02:14:08
15 Munakata, Yuki (JPN) 02:14:32
16 Kirui, Weldon (KEN) 02:14:42
17 Isshiki, Tadashi (JPN) 02:14:49
18 Murasawa, Akinobou (JPN) 02:15:41
19 Mutai, Richard Kiplimo (KEN) 02:16:02
20 Kipkemoi, Benard (KEN) 02:16:51
21 Morwabe, William Nyarondia (KEN) 02:16:55
22 Payne, Tony (THA) 02:16:56
23 Scott, Aaron Mark (GBR) 02:16:57
24 Sjurseth, Andreas Myhre (NOR) 02:17:12
25 Ruddy, Craig (GBR) 02:17:44


Frauen:

Platz Name Netto
1 Wondimagegn, Meskerem Assefa (ETH) 02:20:36
2 Haylu, Haftamnesh Tesfay (ETH) 02:20:47
3 Badane, Bedatu Hirpa (ETH) 02:21:32
4 Jemama, Belaynesh Oljira (ETH) 02:21:53
5 Yami, Dera Dida (ETH) 02:22:39
6 Hailemichael, Sintayehu Lewetegn (ETH) 02:22:45
7 Kiprop, Nancy Jepkosgei (KEN) 02:22:46
8 Saina, Betsy Chepkemboi (KEN) 02:24:35
9 Barsosio, Stellah Jepngetich (KEN) 02:25:00
10 Bekele, Abebech Afework (ETH) 02:25:17
11 Hurssa, Mare Dibaba (ETH) 02:25:24
12 Mola, Worknesh Alemu (ETH) 02:26:50
13 Flanagan, Lindsay (USA) 02:29:25
14 Heinig, Katharina (GER) 02:29:55
15 Dos Santos Silva, Valdilene (BRA) 02:32:01
16 Herrick, Danna (USA) 02:32:19
17 Rono, Janet Jelagat (KEN) 02:32:20
18 Bjeljac, Bojana (CRO) 02:32:48
19 Bytautiene, Monika (LTU) 02:34:40
20 Hessel, Andreia Aparecida (BRA) 02:34:56
21 Medugu, Sylvia Mmboga (KEN) 02:35:57
22 Doll, Stefanie (GER) 02:37:59
23 Nimmock, Danielle Sian (GBR) 02:38:54
24 Basil, Rochelle (NZL) 02:39:15
25 Clements, Amy (GBR) 02:39:50





Amsterdam Marathon - Cherono läuft Streckenrekord
(21.10.2018)

Lawrence CheronoDer Kenianer Lawrence Cherono (Foto, beim Sieg in Honolulu 2017, Copyright Herbert Steffny) setzte sich beim schnellen Amsterdam Marathon auf den letzten Kilometern mit einer harten Tempoverschärfung in neuem Streckenrekord in 2:04:06 Stunden gegen die äthiopischen Konkurrenten durch. Der Kenianer, der im Vorjahr in 2:05:09 Stunden gewann, katapultierte sich bei nahezu idealen Wetterbedingungen (12C, bedeckt, kaum Wind) mit dieser Leistung auf Rang vier der diesjährigen Weltbestenliste. Cherono hat damit endlich realisiert, was er in den beiden letzten Jahren beim Honolulu Marathon bereits angedeutet hatte. Der 30-jährige Doppelsieger von Hawaii stellte dort 2017 einen erstklassigen neuen Streckenrekord von 2:08:27 Stunden auf. Wer das unter Tropenbedingungen laufen kann, der muss bei idealen Bedingungen einige Minuten schneller laufen können.

Zweiter und Dritter wurden Mule Wasihun und Solomon Deksisa in ebenfalls erstklassigen 2:04:37 und 2:04:40 Stunden. Mitfavorit Kenenisa Bekele, der mit 2:03:03 Stunden noch immer die Nummer drei der Ewigen Weltbestenliste ist, stieg kurz vor dem Ziel bei Kilometer 40 und bereits abgehängt aus. Der 5.000 und 10.000 Meter Weltrekordler und Olympiasieger ist leider recht anfällig für Verletzungen und vielleicht auch psychisch nicht mehr der Stabilste. Seinen Traum auch den Marathonweltrekord zu unterbieten dürfte spätestens seit Eliud Kipchoges 2:01:39 Stunden von Berlin geplatzt sein. Die Leistungsdichte der Elite in Amsterdam war beachtlich. Immerhin neun Läufer liefen 2:07:20 Stunden oder schneller! Auch bei den Damen gab ein enges Finale mit fünf Läuferinnen in 2:23 Stunden. Allen voran konnte sich die Äthiopierin Tadelech Bekele als Titelverteidigerin in 2:23:14 Stunden vor Landsfrau Shasho Insermu (2:23:27h) und Azmera Gebru (2:23:31h) durchsetzen.   



Ergebnisse
Männer
Frauen

1

Lawrence Cherono

02:04:06

2

Mule Wasihun

02:04:37

3

Solomon Deksisa

02:04:40

4

Gideon Kipketer

02:06:15

5

Kaan Özbilen

02:06:24

6

Laban Korir

02:06:33

7

Tadu Abate

02:06:47

8

Jonathan Korir

02:06:51

9

Hillary Kipsambu

02:07:20

10

Yenew Alamirew

02:10:35

11

Augustus Maiyo

02:16:18

12

Stijn de Vulder

02:16:57

13

Michel Butter

02:17:18

14

Edwin de Vries

02:17:24

15

Gert Jan Wassink

02:18:44


Tadelech Bekele

02:23:14

Shasho Insermu

02:23:28

Azmera Gebru

02:23:31

Desi Jisa

02:23:39

Linet Masai

02:23:46

Jackline Chepngeno

02:24:38

Zinash Mekonen

02:25:55

Meseret Defar

02:27:25

Miharu Shimokado

02:34:11

10

Meseret Gola

02:34:15

11

Gladys Tejeda

02:34:38

12

Sarah Giomi

02:40:22

13

Mouchet Stephane

02:40:35

14

Miranda Boonstra

02:42:07

15

Marcela Joglová

02:43:58




Chicago Marathon - Mo Farah mit Europarekord!

 
Mo Farah(7.10.2018) Der Brite Mo Farah (Foto, beim Training in Kenia, Copyright: Herbert Steffny) gewann in seinem dritten Marathon mit einer um eine Minute schnelleren zweiten Hälfte den Chicago Marathon in neuem Europarekord in 2:05:11 Stunden. Bisher hielt diesen der Norweger Sondre Norstad Moen 2:05:48 Stunden, aufgestellt beim Fukuoka Marathon 2017. Mit "Sir Mo" auf der Startnummer konnte er seinen letzten Kontrahenten Dubai Marathon Sieger 2018 Mosinet Geremew aus Äthiopien 600 Meter vor dem Ziel distanzieren und mit großen Schritten bereits ins Publikum jubelnd seinen ersten Sieg über 42,195 Kilometer mit 13 Sekunden Vorsprung erlaufen. Damit etablierte sich der 5.000 und 10.000 Meter Olympiasieger endgültig auch in der Marathonszene und verdiente für Sieg 100.000 Dollar. Doch als Dritter kassierte der Japaner Suguru Osako (Bild unten, Copyright: Herbert Steffny) die von der japanischen National Corporate Federation ausgelobte  Rekordprämie in Höhe von 100 Million Yen für einen neuen japanischen Rekord, den er mit 2:05:50 Stunden aufstellte. Das ist 762.370 Euro und somit die höchste jemals bei einem Marathon ausgelobte Prämie!!! Er trainiert in der nicht unumstrittenen Trainingsgruppe "Nike Oregon Project", das von Alberto Salazar, einem früheren New York Marathon Sieger geleitet wird. Bisher hatte der Japaner eine persönliche Bestleistung von immerhin 2:07:19 Stunden stehen (Fukuoka 2017). Sein Preisgeld von 50.000 Dollar für Platz drei wirkt demgegenüber fast wie ein Taschengeld. Der Vorjahressieger Galen Rupp USA lief als Fünfter in 2:06:21 Stunden über die Ziellinie. Die Wetterbedingungen waren mit leichtem Regen und wenig Wind bei 15 Grad und angesichts der Leistungen sicherlich nicht gerade langsam. Immerhin 11 Läufer blieben unter 2:10 Stunden.

Suguru OsakoBei den Damen konnte sich Brigid Kosgei aus Kenia schon früher absetzen. Die Honolulu Marathon Siegerin 2017, wo sie mit einer Streckenrekordverbesserung um rund fünf Minuten bereits Furore machte, gewann in der drittschnellsten jemals in Chicago gelaufenen Zeit. Die Vorjahreszweite und Zweite des London Marathons lief mit 2:18:35 Stunden eine neue persönliche Bestleistung und verfehlte die Weltjahresbestleistung von Glady Cherono (2:18:11 Stunden) von Berlin nur knapp. Immerhin belegt sie mit dieser Zeit nun Platz sieben der Ewigen Marathonbestenliste. Die 24-Jährige freute sich übrigens über den Regen, etwas ungewöhnlich für Afrikaner! Der Vorsprung vor der Zweiten Roza Dereje (2:21:18 Stunden) aus Äthiopien war mit 2:43 Minuten groß. Das Podium vervollständigte mit Shure Demise in 2: 22:15 Stunden eine weitere Äthiopierin. Schnellster Deutscher unter der neuen Rekordzahl von 566 Gemeldeten von denen 501 finishten, war Daniel Stauber als Gesamt 143.Platzierter in 2:34:57 Stunden. Bei den Damen konnte sich Kirstin Rögner mit einer beachtlichen Leistung von 3:18:35 Stunden als 447. Frau platzieren. In der Altersklasse W50 belegte sie damit den sechsten Platz.  Insgesamt beendeten 44.473 Läufer das Rennen in bis zu 9:10 Stunden. Das ist nur knapp unter den Zahlen des Vorjahres. Der Frauenanteil betrug hohe 46,7 Prozent und erreicht damit fast die Werte des Honolulu Marathons.

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2:01:39h ! - Weltrekord beim Berlin Marathon (16.9.2018)

von Herbert Steffny aus Berlin

Eliud Kipchoge Weltrekord BerlinDer Marathon Dominator der letzten Jahre Eliud Kipchoge (Foto: Herbert Steffny) aus Kenia lief in Berlin bei fast idealen Bedingungen, wenig Wind, Sonne und Temperaturen um 20 Grad Celsius einen neuen Fabelweltrekord. Bei seinem sensationellen Start-Ziel-Sieg setzte der 33-jährige Olympiasieger mit 2:01:39 Stunden neue Maßstäbe. Mit einer schnelleren zweiten Hälfte verbesserte der frühere 5.000 Meter Weltmeister im Alleingang ohne Tempomacher ab Kilometer 24 die Marke seines Landsmannes Dennis Kimetto um ganze 1:18 Minuten. Vier Jahre hatte dieser ebenfalls in Berlin aufgestellte Weltrekord Bestand. Zweiter wurde Landsmann Amos Kipruto mit deutlichem Rückstand in 2:06:23 Stunden vor dem Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang aus Kenia der 2:06:48 Stunden benötigte.

Auch bei den Frauen unterboten gleich drei Afrikanerinnen den bereits 2005 aufgestellten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi von 2:19:12 Stunden. In 2:18:11 Stunden konnte sich im spannenden Finale die Vorjahressiegerin Gladys Cherono vor den Äthiopierinnen Ruti Aga und  Favoritin Tirunesh Dibaba durchsetzen und wie Kipchoge ihren dritten Sieg in der Bundeshauptstadt feiern. Die 35-Jährige Kenianerin stellte dabei eine neue persönliche Bestleistung auf, lief Weltjahresbestzeit und rückte in der ewigen Weltbestenliste nun auf Platz vier vor. Noch ein Rekord: über 44.000 Läufer waren zur 45. Auflage des Berlin Marathons gemeldet. 

3.000m Hindernis Fabel-Weltrekord - Kommentar (20.7.2018)

Experten werden sich vielleicht erinnern: bei der Weltmeisterschaft in Peking 2017 verlief sich zunächst die "Chaosläuferin" Beatrice Chepkosgei (Foto) am ersten Wassergraben, musste umdrehen und stürmte hinterher. Sie verwickelte bei der Aufholjagd die deutsche Geza Felicitas Krause in einen Sturz, lief erneut hinterher und wurde zum Schluss sogar noch Vierte. Schon damals spekulierte ich, dass die Kenianerin eigentlich die stärkste Läuferin im Feld war und - konzentrierter laufend - Weltmeisterin hätte werden können. Nun legte die 27-Jährige nach und stürmte beim Golden League Meeting in Monaco zu einem neuen Fabel-Weltrekord in 8:44,32 Minuten. Sie unterbot dabei die Marke der für Bahrain startenden Landsfrau Ruth Jebet (8:52,78 min) um über acht Sekunden. Da diese Leistung von Chebet auf Grund ihres positiven EPO-Doping Befundes wohl aus den Listen gestrichen wird, könnte man nun spekulieren, ob auch diese neue Superzeit illegal zustande gekommen ist.

Vorschnellen Spekulationen muss ich aber entgegenhalten, dass der Damen-Weltrekord im Vergleich zur Marke der Männer in dieser noch jungen Frauen-Disziplin hinterher hinkte. Zu erwarten ist bei Laufdisziplinen vom 100 Meter Sprint bis zum Ultralaufen eine Differenz von rund 10 Prozent zwischen den Männer- und Frauenleistungen (siehe auch Analyse in: "Das große Laufbuch"). Der Weltrekord des Kenianers Stephen Cherono alias Saif Saaeed Shaheen (als Fremdenlegionär für Qatar startend) mit 7:53,63 min (Brüssel 2004) ist nun 9,3 Prozent entfernt. Die Leistung der Kenianerin, die von Jos Hermens gemanaged wird, war so gesehen also eigentlich im zu erwartenden Rahmen. Zwischenzeitlich sammelte Beatrice Chepkoskei als Keniameisterin und Weltjahresbeste 2017 und 2018 reichlich Erfahrung und realisierte in einem von Tempomacherin Caroline Tuigong sehr gleichmäßig angelaufenen Rennen ihr wirkliches Potential. Die 1.000 und 2.000 Meter Zwischenzeiten waren mit 2:55 und 5:49 ideal, wobei Chepkosgei ab 1.000 Meter bereits auf sich alleine angewiesen war.

Übrigens: man konnte am Laufstil und an der Hindernistechnik nicht viel meckern, was bei Kenianerinnen schon äußerst ungewöhnlich ist. Der sah gut und flüssig aus! Die Arme pendelten nicht lateral vor dem Körper hin und her und die seltsame "Seithops-Technik" über die Hindernisse sah man auch nicht bei ihr. Das sparte natürlich Körner für einen effizienten Vortrieb und einen Weltrekord! Auf der letzten Runde konnte sie sogar noch zulegen. Ich stoppte knapp über 66 Sekunden, was angesichts der verkürzten Runde wegen des Wassergrabens allerdings nur abgeschätzt werden kann. Im Interview bekannte die neue Weltrekordlerin hinterher, dass ihr Saisonziel die Unterbietung des Weltrekordes war. Monaco war mit den besten Wetterbedingungen, dem Publikum und dem ganzen Umfeld das geeignete Meeting. Im Rennen habe sie sich stark gefühlt und habe sich eine Zeit von unter 8:50 min zugetraut, aber niemals an 8:44 min gedacht. Sie sei stolz und es sei eine große Ehre für sie den Weltrekord nach Kenia (von Bahrain) zurückgeholt zu haben. Und schon gingen ihre Gedanken an eine Zeit von unter 8:40 Minuten....

Ach ja, die anderen verkamen trotz Weltklassezeiten nur zu Statisten. Landsfrau Celliphine Chespol mit Bestzeit 8:58,78 min konnte der neuen Rekordlerin bis zur Hälfte allerdings schon mit Abstand halbwegs folgen, fiel dann aber auf Platz 10 zurück. Rund 100 Meter hinter Chepkosgei verpasste die Weltmeisterschafts-Zweite Courtney Frerichs mit 9:00,85 Minuten nur denkbar knapp die 9-Minuten Schallmauer, was bisher erst vier Athletinnen schafften, lief aber wenigstens US-Rekord und konnte ihre Landsfrau Emma Coburn, die in London noch bei der Weltmeisterschaft vor ihr den Titel holte, deutlich hinter sich lassen. Dazwischen schob sich die frühere Dominatorin der 3.000m Hindernis Szene und Weltmeisterin 2015 Hyvin Kyeng aus Kenia. Erwähnenswert: die ersten Vier von Monaco entsprachen auch den ersten Vier der WM in London, nur in anderer Reihenfolge!


Ergebnisse 3.000mH Frauen
1 Chepkoech , Beatrice, KEN    8:44.32          
2 Frerichs , Courtney USA 9:00.85
3 Kiyeng , Hyvin KEN 9:04.41
4 Coburn , Emma USA 9:05.06
5 Jeruto , Norah KEN 9:07.20
6 Chemutai , Peruth UGA 9:07.94
7 Chepngetich , Roseline KEN 9:08.23
8 Jepkemei , Daisy KEN 9:10.71
9 Yavi , Winfred Mutile BRN 9:10.74
10 Chespol , Celliphine Chepteek KEN 9:12.05
11 Grøvdal , Karoline Bjerkeli NOR 9:18.36
12 Quigley , Colleen USA 9:20.99
13 Praught , Aisha JAM 9:25.48
14 Clarke , Rosie GBR 9:38.71
15 Claude-Boxberger, Ophélie FRA 9:52.59
Tuigong , Caroline KEN DNF


Hamburg Marathon - EM Norm für Philipp Pflieger (29.4.2018)

Philipp PfliegerBei sonnigem, aber nicht zu warmen Bedingungen bis 17 Grad unterbot der Regensburger Philipp Pfleger (Foto, Copyright Herbert Steffny) beim Hamburg Marathon mit 2:13:39 Stunden die Europameisterschafts-Norm für Einzelstarter von 2:14 Stunden. Er beendete das stark besetzte Rennen als bester Nicht-Afrikaner auf Rang 11. Wir erinnern uns: in Berlin im letzten Herbst lief Pflieger viel zu schnell an und musste am Ende vollkommen entkräftet aufgeben. Diesmal lief der 30-Jährige taktisch von Anfang an besonnener auf Kurs 2:13 Stunden (Halbmarathon 66:37min), musste die letzten 10 Kilometer ohne Tempomacher alleine gegen die Uhr laufen und kam letztlich im Plan an. Marathon erfordert eben Erfahrung und Demut! Damit war er mit deutscher Jahresbestleistung auch schneller als der deutsche Meister Tom Gröschel im gleichzeitig ausgetragegener Düsseldorf Marathon (s.u.), aber den Titel kann natürlich nur erringen, wer bei der Meisterschaft antritt.

Vorne bestimmten unterdessen die Afrikaner das Geschehen, wobei auch hier im Gegensatz zum London Marathon gleichmäßiger und vernünftiger angelaufen wurde und entsprechend gute Zeiten erzielt wurden. Es siegte der Äthiopier Solomon Deksisa im zähen Ringen mit dem Debütanten und LandsmannTadu Abate in 2:06:34 Stunden. Der als Fünfter einlaufende Ex-Weltmeister und Olympiasieger 2012 Stephen Kiprotich aus Uganda lief noch starke 2:07:57 Stunden. Der 2:03:13 Läufer Emmanuel Mutai aus Kenia scheint mit Rang neun und 2:11:57 Stunden, so langsam das Ende seiner langen Karriere erreicht zu haben.

Die Damen liefen ebenfalls vorsichtig an und hatten bei Halbmarathon 73:23 Minuten. Im Finale konnte sich die Ex-Äthiopierin Shitaye Eshete (Bahrain) bei Kilometer 38 absetzen und mit einer schnelleren Hälfte noch ansprechende  2:24:51 Stunden und Hausrekord erzielen. Das Podium vervollständigten die Äthiopierin Birke Debele (2:25:58 Stunden) vor Mimi Belete (2:26:06 Stunden). Die fürLT Haspa Marathon Hamburg startende Sabrina Mockenhaupt gewann den zum ersten Male im Rahmenprogramm durchgeführten Halbmarathon in  1:15:12 Stunden. In Berlin bei der EM möchte sich die vielleicht doch eher Bahnspezialistin noch über 10.000 Meter qualifizieren. 9.988 Läufer erreichten das Ziel in bis 6:24 Stunden. Mit 2.252 Frauen betrug ihrAnteil unter den Finishern 23,5 Prozent. 

Ergebnisse:

Männer:
1 Deksisa, Solomon (ETH) 2:06:34
2 Abate, Tadu (ETH) 2:06:54
3 Abshero, Ayele (ETH) 2:07:19
4 Yego, Solomon (KEN) 2:07:37
5 Kiprotich, Stephen (UGA) 2:07:57
6 Kipruto, Vincent (KEN) 2:10:31
7 Chebogut, Stephen (KEN) 2:10:33
8 Bantie, Aychew (ETH) 2:11:16
9 Mutai, Emmanuel (KEN) 2:11:57
10 Chepkorom, Ezekiel (UGA) 2:13:12
11 Pflieger, Philipp (GER) 2:13:39
12 El Fathauoi, Yassine (MAR) 2:18:39
13 Fosti, Roman (EST) 2:19:40
14 Gálan Bardera, Ivan (ESP) 2:19:42
15 Nummela, Aki (FIN) 2:19:47
16 Schauer, Frank (GER) 2:19:51
Frauen:
1 Eshete, Shitaye (BRN) 2:24:51
2 Debele, Birke (ETH) 2:25:28
3 Belete, Mimi (BRN) 2:26:06
4 Kibet, Sylvia (KEN) 2:30:27
5 Tahir, Kuftu (ETH) 2:34:35
6 Andersson, Isabellah (SWE) 2:34:52
7 Lauwaert, Nina (BEL) 2:37:26
8 Chepyego, Selly (KEN) 2:38:16
9 Starfelt, Malin (SWE) 2:40:32
10 van Proeyen, Karen (BEL) 2:40:49
11 Ehlers, Jessika (GER) SGA Büdelsdorf 2:46:29

 

Düsseldorf Marathon - Gröschel und Amrhein Deutsche Meister

(29.4.2018)

Viele mögen es ja nicht glauben, aber die Bedingungen Regen, kühlere Temperaturen und dadurch Pollen-freie Luft waren für die Läufer ideal und es hagelte zumindest aus deutscher Sicht Bestzeiten beim Düsseldorf Marathon. Afrikaner und Zuschauer mögen diese Bedingungen weniger. Entsprechend platzierten sich die Deutschen auch in der Gesamtwertung weit vorne. Sieger wurde der Kenianer Gilbert Kollum Yegon in 2:13:55 Stunden vor seinem Landsmann Richard Kiplimo Mutai (2:14:08 Stunden). Eine peinliche Panne: die Spitzengruppe wurde nach acht Kilometern um einen Kilometer fehlgeleitet, was natürlich Zeit kostete. Der 27-jährige Rostocker Tom Gröschel war aus einer größeren Gruppe von Titelaspiranten am Schluss der Stärkste und wurde Gesamt-Dritter. Er lief bei seinem Debüt gleich gute 2:15:20 Stunden und überholte im Finale den bereits vorzeitig enteilten Lokalmatador  Sebastian Reinwand, der sich immerhin in Bestzeit mit 2:15:27 Stunden auf Platz zwei der Meisterschaftswertung rettete. Als Gesamt-Fünfter und Dritter der DM Wertung feierte Marcus Schöfisch in 2:15:59 Stunden ebenfalls einen neuen Hausrekord. Sehr erfreulich: fünf Deutsche unterboten die Team-Norm von 2:17:00 Stunden für die Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) und immer hin acht Läufer kamenunter 2:20 Stunden. Das gab es schon lange nicht mehr bei einem City-Marathon. Auch bei den Damen lief die Mannheimerin Fabienne Amrhein bei ihrem zweiten Marathon in 2:32:34 Stunden als Gesamtzweite persönliche Bestzeit und holte sich verdient und überlegen den Deutschen Meister Titel. Auch ihr dürfte das EM-Ticket sicher sein. Hier siegte die Weißrussin  Volha Mazuronak in neuem Streckenrekord von 2:25:25 Stunden. 

Ergebnisse Männer:

Platz Name Brutto-Zeit
1 Gilbert Kollum Yegon (KEN) 02:13:55
2 Richard Kiplimo Mutai (KEN) 02:14:08
3 Tom Gröschel (GER) 02:15:20
4 Sebastian Reinwand (GER) 02:15:27
5 Marcus Schöfisch (GER) 02:15:59
6 Philipp Baar (GER) 02:16:17
7 Karsten Meier (GER) 02:16:26
8 Luis Alberto Orta Millan (VEN) 02:16:30
9 Jens Nerkamp (GER) 02:17:18
10 Muzaffer Bayram (TUR) 02:17:57
11 Üzeyir Söylemez (TUR) 02:18:11
12 Evans Nyakamba Mayaka (KEN) 02:18:31
13 Steffen Uliczka (GER) 02:19:17
14 Andreas Straßner (GER) 02:19:38
15 Ömer Alkanoglu (TUR) 02:19:44


Ergebnisse Frauen:
Platz Name Brutto-Zeit
1 Volha Mazuronak (BLR) 02:25:25
2 Fabienne Amrhein (GER) 02:32:35
3 Rose Jepchoge Maru (KEN) 02:33:55
4 Peixoto Doroteia Alves (POR) 02:35:15
5 Fadime Suna Celik (TUR) 02:36:21
6 Seyma Yildiz (TUR) 02:38:45
7 Tubay Erdal (TUR) 02:39:45
8 Elif Dagdelen (TUR) 02:39:58
9 Isabel Leibfried (GER) 02:41:40
10 Daniela Aeschbacher (SUI) 02:45:09
11 Regina Högl (GER) 02:45:56
12 Sandra Morchner (GER) 02:46:55
13 Anna Starostzik (GER) 02:47:21
14 Miriam Zirk (GER) 02:48:54
15 Anna-Katharina Plinke (GER) 02:50:05


London Marathon - Selbstmord an der Themse (22.4.2018)

Das Wetter spielte nicht ganz so mit wie erhofft, es wurde sonnig warm, kein Weltrekordwetter. Dennoch rannten sowohl die Frauen als auch Männer unverständlicherweise nahezu blindlings auf die Rekordmarken und die meisten Favoriten mussten am Ende der falschen Taktik Tribut zollen. Eliud Kipchoge, der Marathonmann unserer Tage schlechthin, rannte zwar nicht den erhofften Weltrekord, konnte aber dennoch als Sieger in 2:04:17 Stunden dem Rest der Weltspitze erneut die Hacken zeigen. Bei den Frauen begingen die beiden Top-Favoritinnen Mary Keitany und Tirunesh Dibaba regelrecht "Selbstmord an der Themse". Trotz der vorauszusehenden warmen Bedingungen begann das Duett mit Weltrekordtempo. Während Keitany mit Platz vier zwar durchgereicht wurde, sich aber noch die Option auf die Marathon World Majors Prämie sicherte, stieg Tirunesh Dibaba nach 30 Kilometern aus. Die lachende Dritte wurde Erste: 5.000 Meter Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot siegte in einem clever und gleichmäßig eingeteilten Rennen in für die Bedingungen noch erstklassigen 2:18:31 Stunden.

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Boston Marathon - Kawauchi und Linden trotzen Sauwetter 
(16.4.2018)

In den letzten Jahren dominierten die Afrikaner beim Boston Marathon. Aber sie sind schlagbar, wenn das Wetter mithilft. So geschehen beim diesjährigen Boston Marathon, wo so ziemlich die miesesten Bedingungen herrschten, die man sich für einen Marathon wünscht. Die mental und physisch härtesten Kämpfer Desiree Linden aus den USA und der Japaner Yuki Kawauchi holten sich Überraschungssiege in der Boylston Street.  

Nicht wenige Eliteläufer erhoffen sich zum Start in Boston die dort möglichen Traumbedingungen: 136 Meter Gefälle – wenn auch wellig, aber eben bergab - mit einem von hinten treibenden Westwind auf diesem Punkt zu Punkt Kurs. So geschehen z.B. als Uta Pippig ihre (offiziell nicht anerkannte) Zeit von 2:21:45 Stunden 1994 bei ihrem Sieg lief. Der Kurs, den ich selbst 1996 als Sieger der Masterswertung bei 100. Jubiläum mitlief, hat so seine Tücken und dieses Mal spielte das Wetter einfach nicht mit. Im Gegenteil In Kenia würde man sagen: „this race separated the boys from the men!“

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Paris Marathon - Paul Lonyangata zum zweiten Mal
(8.4.2018)

Bei zunächst günstigen Temperaturen um 13 Grad, sonnigem Wetter, dank dem Hochdruckgebiet "Leo" und nahezu Windstille startete der 42. Paris Marathon auf dem touristisch attraktiven, aber vergleichsweise eher zuschauerarmen Rundkurs entlang der Sehenswürdigkeiten der Seine-Metropole. Ein Grüppchen Frauen-Eliteläuferinnen nahm die Strecke eine halbe Stunde vor den Elite-Männern in Angriff. Danach startete das Riesenfeld der über 40.000 gemeldeten Teilnehmer auf der Prachtstraße Champs-Elysees. Die Damen waren bei 15 Kilometern auf etwa einem 2:20er Kurs, der Streckenrekord (2:20:55 Stunden) der nicht mitlaufenden Vorjahressiegerin Purity Rionoripo aus Kenia war also noch im Visier. Bei den Männern verteidigte dagegen ihr Ehemann Paul Lonyangata seinen Titel vom Vorjahr (2:06:10 Stunden). Halbmarathon passierten die Männer geführt von drei Tempomachern in 63:01 Stunden, etwas langsamer als der Streckenrekord von Kenenisa Bekele (2:05:03 Stunden).  Bei den Damen war bei 30 Kilometern am Eiffelturm immerhin noch neun Frauen zusammen, die sich allerdings nun begannen zu belauern, was das Tempo etwas verschleppte. Bei 30 Kilometern (1:30:16 Stunden) waren bei den Männern dagegen noch rund 15 Afrikaner in der Spitzengruppe auf einem Kurs auf eine 2:06er Zeit. Die große Gruppe zerfiel aber als bei 32 Kilometern die ersten taktischen Zwischenspurts begannen. Den stärksten Eindruck hinterließ der Vorjahressieger Paul Lonyangata, der sich letztlich in 2:06:25 Stunden vor seinen Landsleuten Mathew Kisorio (2:06:36 Stunden) und Ernest Ngeno (2:06:41 Stunden) erneut durchsetzen konnte. 10 Männer unterboten die 2:10 Stundengrenze. Bei den Damen konnte sich letztlich ebenfalls Kenia durchsetzen. Die in den USA studierende Betsy Saina (2:22:56 Stunden) gewann im engen Finale knapp vor Ruth Chepngetich (2:22:59 Stunden) und der Äthiopierin Gulume Chala (2:23:06 Stunden). Die Dichte bei den Frauen war ebenso wie bei den Männern beachtlich. Für Rang acht musste frau noch 2:26:13 Stunden laufen.

Cross-Studenten-WM: Gold für Granz Team-Silber (7.4.2018)

Caterina Granz Cross Stdenten WM St. GallenBei den Damen gab es aus deutscher Sicht eine erfreuliche Überraschung. Caterina Granz (Foto, Copyright: Herbert Steffny) von der LG Nord Berlin holte sich souverän den Titel als Crossweltmeisterin der Studenten bei fast sommerlichen Bedingungen auf einer Grasbahn im Gründenmoos in St. Gallen. Hinzu erliefen sich die deutschen Damen noch Team-Silber. Der für Männer und Frauen ca. 10 Kilometer lange Kurs wirkte nur auf den ersten Blick leicht, zumal der Boden abgetrocknet war und eher festes Rasengeläuf bot. Allerdings machte eine sieben Mal zu überwindende steile Böschung von etwa 10 Metern, eine kleinere Rampe und zwei Schikanen durch umgelegte Baumstämme das Leben nicht leichter, aber dafür crossgerechter. Wie zu erwarten war die Schweizer Organisation der Universität St. Gallen pünktlich und perfekt. Schon am Vorabend war bei der Eröffungsveranstaltung prächtige Stimmung unter den bis 25-jährigen Athleten aus 20 Nationen. Die Starts waren mittags bei allerfeinstem Frühlingswetter, vielleicht etwas zu warm für die Läufer, aber ideale Bedingungen für Zuschauer und Fotografen. Im begleitenden Programm hielt Herbert Steffny einen Vortrag über Kenias Wunderläufer und Dr. Beat Villiger erhellte das dunkle Thema Doping aus berufenem Munde. Ebenso präsentierte sich das Gastgeberland Schweiz vortags mit der Besichtigung einer Schokoladenfabrik von seiner süßesten Seite.

WM-Halbmarathon - Hattrick für Kamworer (24.3.2018)

Geoffrey Kipsang KamworerGeoffrey Kipsang Kamworer (Foto, Copyright: Herbert Steffny) holte sich in Valencia mit einem sensationellen Finale den dritten Halbmarathon-Weltmeistertitel in Folge. Der Kenianer, der im Herbst den New York Marathon gewann, sprengte eine noch fast 30-köpfige Spitzengruppe bei Kilometer 15 mit einem rasanten Antritt und legte die nächsten fünf Kilometer in sensationellen 13:01 Minuten zurück. Das hätte bei den meisten internationalen 5.000 Meter Rennen zum Sieg gereicht! Eine Erklärung: es herrschte teilweise starker Wind - der Grund warum 30 Läufer bis zur 15-Kilometer Marke verhalten zusammenkuschelten - und das Finale war dann stark Rückenwind-begünstigt. Dennoch hatte die Konkurrenz der Attacke des 25-Jährigen Doppel-Crossweltmeisters, der in 60:02 Minuten siegte, nichts entgegenzusetzen. Zweiter wurde 20 Sekunden dahinter der für Bahrain startende Ex-Kenianer Abraham Cheroben - Drittschnellster der Ewigen Weltbestenliste in 58:40 Minuten. Der Eritäer Aron Kifle sicherte sich Bronze in 60:31 Minuten. Die Mannschaftswertung ging allerdings an Äthiopien vor Kenia und Bahrain. Einmal mehr überzeugte der 22-jährige Schweizer Julien Wanders. der als  Achter in 61:03 Minuten tief in die afrikanische Phalanx eindrang. Der nächste "Weiße" war Koen Naert aus Belgien auf Rang 22 in 61:42 Minuten. Der Österreicher Peter Herzog lief mit 63:22 Minuten auf Rang 53 immerhin noch persönliche Bestzeit. Armutszeugnis: Deutsche waren nicht am Start!

Bei den Damen, die  25 Minuten vor den Männern starteten, siegte nicht die Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei, sondern die Äthiopierin Netsanet Gudeta Kebede in 66:11 Minuten. das ist Weltrekord für reine Frauenrennen. Inklusive Weltrekord und Teamprämie kassierte sie für ihren Sieg 80.000 Dollar! Die Gemischtrennen-Rekordlerin Jepkosgei (64:51min) musste sich 43 Sekunden dahinter mit Platz zwei begnügen, nachdem sie bei 14 Kilometern der Äthiopierin nicht mehr fogen konnte. Ihre Landsfrau 
Pauline Kaveke Kamulu belegte Rang drei in 66:56 Minuten. Die Schweizerin Fabienne Schlumpf belegte Rang 16 in 70:36 Minuten. Die einzige deutsche Teilnehmerin Anja Scherl belegte nur den 75. Platz in 1:16:13 Stunden. Sie wurde im Rennen immer langsamer. Löblich aber, dass sie als einzige Deutsche überhaupt antrat. Warum sich die anderen deutschen "Spitzenläufer" nicht mit der Weltklasse messen wollen, ist mir ein Rätsel! Die Teamwertung ging an Äthiopien vor Kenia, die nur mit drei Läuferinnen antraten und Bahrain. 


Neue Marathon-Indoor-Weltrekorde (17.3.2018)

Lindsey Scherf - Zweite beim Honolulu Marathon 2016Sie suchen einen Marathon mit Drehwurm? Dann nix wie hin zur "NYC Indoor Marathon World Record Challenge" auf der 200 Meter Armory Track in New York, die auch jährlich Schauplatz der Leichtathletik „Millrose Games“ ist. Malcolm Richards aus San Franciso, der an gleicher Stelle bei der Erstauflage der Veranstaltung 2016 bereits mit 2:21:56 Stunden eine mittlerweile unterbotene Indoor Marathon Bestleistung aufstellte, verbesserte den Rekord von Chris Zablocki (2:21:48 Stunden aus dem Jahre 2017) um fast drei Minuten. Der 35-Jährige Grundschullehrer lief die 211 Runden mit 2:19:01 Stunden erstmals unter der 2:20 Stundengrenze. Dafür gab es als Preisgeld 3.000 Dollar für Sieg plus 4.000 Dollar für den neuen Rekord. 

Seine 31 Jahre alte Landsfrau Lindsey Scherf (Foto, Copyright: Herbert Steffny) unterbot ebenfalls die alte Weltbestleistung von Laura Manninen (2:42:30 Stunden, 2017) um 1:35 Minuten auf 2:40:55 Stunden, was ihr die selbe Börse einbrachte. Die US-Amerikanerin lief 2016 "outdoor" beim Honolulu Marathon in 2:34:04 Stunden als Zweite ein. Am Start war bei den Männern  mit Eric Blake auch ein weiterer Marathon Weltbestleistungsinhaber, dessen Rekord auf dem Laufband für die 42,195 Kilometer Distanz seit 2006 bei 2:21:40 Stunden steht. Er beendete das Rennen als Vierter in 2:22:35 Stunden.


Tokio Marathon - Japaner mit Leistungsexplosion! (25.2.2018)

Amy Cragg HastingsBeim Tokio Marathon sorgten die japanischen Marathonläufer bei den Männern für eine wahre Leistungsexplosion. Damit festigten die Söhne Nippons ihre Position als ärgster Verfolger der afrikanischen Wunderläufer. Zwar gewannen bei den Männern der Kenianer Dickson Chumba in 2:05:30 Stunden und bei den Frauen die Äthiopierin Berhane Dibaba in schnellen 2:19:51 Stunden, aber dahinter sorgten die einheimischen Läufer für eine wahre Rekordflut. Es hagelte bei idealen Bedingungen mit 6 C bei bedecktem Himmel persönliche Bestzeiten. 14 Läufer unterboten bei den Männern die 2:10 Stundengrenze, darunter neun (!) Japaner. Allen voran rannte mit einem starken Finish der 26-jährige Yuta Shitara mit 2:06:11 Stunden einen neuen nationalen Rekord, der ihm die Rekordsumme von 100.000.000 (einhundert Million!) Yen einbrachte, was 760.118 Euro entspricht! Die alte Marke hatte seit 16 Jahren Toshinari Takaoka mit 2:06:16 Stunden (Chicago 2002) im Besitz. Shitara ist auch Inhaber des japanischen Halbmarathon Rekords mit 60:17 Minuten. In Berlin 2017 lief er als Sechster seine bisherige Marathon Bestleistung von 2:09:03 Stunden.


Zwei weitere Japaner liefen ebenfalls noch 2:06 Stunden Zeiten. Der Streckenrekordler und Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang stieg bereits nach 15 Kilometern aus. Bei den Damen überzeugte hinter der Siegerin Dibaba, die den Streckenrekord nur um vier Sekunden verpasste, als Dritte auch die US-Amerikanerin Amy Cragg (Foto, Copyright: Herbert Steffny), die mit 2:21:42 Stunden sich als fünftschnellste US-Amerikanerin aller Zeiten etablierte. Sie WM-Bronze-Medaillen-Gewinnerin von London 2017 verbesserte ihren Hausrekord um über fünf Minuten. Weniger gut lief es für die Deutsche Anna Hahner, die bereits nach wenigen Kilometern wegen einer Verletzung ausstieg.


Ergebnisse:

Männer:

1. Dickson Chumba (KEN) - 2:05:30
2. Yuta Shitara (JPN) - 2:06:11 - NR
3. Amos Kipruto (KEN) - 2:06:33
4. Gideon Kipketer (KEN) - 2:06:47
5. Hiroto Inoue (JPN) - 2:06:54 - PB
6. Feyisa Lilesa (ETH) - 2:07:30
7. Ryo Kiname (JPN) - 2:08:08 - PB
8. Chihiro Miyawaki (JPN) - 2:08:45 - PB
9. Kenji Yamamoto (JPN) - 2:08:48 - PB
10. Yuki Sato (JPN) - 2:08:58 - PB
11. Mohamed El Aaraby (MAR) - 2:09:18 - PB
12. Kohei Ogino (JPN) - 2:09:36 - PB
13. Tadashi Isshiki (JPN) - 2:09:43 - PB
14. Akinobu Murasawa (JPN) - 2:09:47 - PB
15. Simon Kariuki (KEN) - 2:10:00 - PB
16. Asuka Tanaka (JPN) - 2:10:13 - PB
17. Hiroki Yamagishi (JPN) - 2:10:14 - PB
18. Daichi Kamino (JPN) - 2:10:18 - PB
19. Kengo Suzuki (JPN) - 2:10:21 - PB
20. Tsegaye Mekonnen (ETH) - 2:10:26
21. Juan Luis Barrios (MEX) - 2:10:55 - PB
22. Hiroaki Sano (JPN) - 2:12:17
23. Masanori Sakai (JPN) - 2:13:31
24. Kazuya Ishida (JPN) - 2:13:50
25. Yoshiki Koizumi (JPN) - 2:13:50 - PB

Frauen:

1. Birhane Dibaba (ETH) - 2:19:51 - PB
2. Ruti Aga (ETH) - 2:21:19
3. Amy Cragg (USA) - 2:21:42 - PB
4. Shure Demise (ETH) - 2:22:07
5. Helah Kiprop (KEN) - 2:28:58
6. Hiroko Yoshitomi (JPN) - 2:30:16 - PB
7. Madoka Nakano (JPN) - 2:31:41 - PB
8. Mao Uesugi (JPN) - 2:31:49 - PB
9. Marie Imada (JPN) - 2:32:00 - PB
10. Meixia Zhang (CHN) - 2:33:02 - PB

3.000 Meter - Klosterhalfen pulverisiert Deutschen Rekord (18.2.2018)

Konstanze KlosterhalfenSensationell! Konstanze Klosterhalfen (Foto, Copyright: Herbert Steffny) pulverisierte bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund den deutschen Hallenrekord über 3.000 Meter auf erstklassige 8:36,01 Minuten. Die alte Marke hielt mit 8:41,79 Minuten Kathrin Ullrich (SC Dyn. Berlin) seit 1988. Deutschlands Ausnahmetalent machte sich und dem Publikum, das die Leverkusenerin mit "Standing Ovations" feierte, ein Geburtstagsgeschenk, denn Klosterhalfen wurde am Renntag 21 Jahre alt. "Als ich gesehen habe, dass die Deutschen Hallenmeisterschaften auf meinen Geburtstag fallen, wollte ich unbedingt dort laufen" so die neue Rekordhalterin nach dem Rennen im Interview, die auch seit letztem Jahr den deutschen Rekord über 3.000 Meter Bahn mit 8:29,89 Minuten im Freien hält. Wenn man bedenkt, dass sie den neuen Rekord im Alleingang erzielt wurde, so kann man ahnen, dass da noch mehr drin gewesen wäre. Sie belegt damit momentan Platz zwei in der Weltjahresbestenliste hinter keiner geringeren als der Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus Äthiopien und die Zeit bedeutet in der Ewigen Weltbestenliste Platz 22. Man darf gespannt sein was in Zukunft ihre Parade-Disziplin werden wird, denn ihre Ausdauerfähigkeit hat Klosterhalfen schon mit guten Leistungen auch über längere Distanzen angedeutet. Gepaart mit ihrer enormen Grundschnelligkeit auch auf der 1.500 Meter Strecke dürfte der 5.000 Meter Lauf vorerst für sie ideal sein.

Konstante Konstanze!

In dem aus nationaler Sicht gut besetzten Rennen, folgte bis rund 1.000 Meter lediglich die Hindernis Europameistern Gesa Felicitas Krause. Die Ulmerin Alina Reh lief von Beginn an das flotte Tempo nicht mit. Klosterhalfen spulte ziemlich konstante Runden ab und konnte am Ende sogar noch leicht zulegen! Die Zwischenzeiten bei 1.000 (2:55,01min) und 2.000 Meter (5:48,35 min) deuteten schon einen deutschen Rekord an, doch dann legte das vielleicht größte Lauftalent, was Deutschland seit langem hervorgebracht hat, sogar nochmal zu! Den letzte Tausender legte sie bei ihrem Solo-Steigerungslauf in 2:47,7 Minuten zurück. Auch dahinter gab es, wenn auch im Schatten dieses Weltklasselaufs noch gute Zeiten. Die Frankfurterin Gesa Krause rettete sich noch auf Platz zwei in guten 8:54,08 Minuten und den dritten Platz sicherte sich überraschend die noch stark aufkommende Caterina Cranz von der LG Nord Berlin in Hausrekord 8:56,29 Minuten. Alina Reh vom SSV Ulm musste sich mit Platz vier in 9:02,42 Miunten begnügen.

Schweizer Julien Wanders läuft Weltklassezeit (9.2.2018)

Der erst 21-jährige Schweizer Julien Wanders lief beim Halbmarathon in Barcelona mit 60:09 Minuten einen neuen U-23 Europarekord und unterbot den an gleicher Stelle 2015 von Tadesse Abraham aufgestellten Landesrekord um gleich 33 Sekunden. Damit platzierte er sich als hervorragender Zweiter hinter dem Streckenrekord laufenden Äthiopier Wasihun Mule (59:44 min)  Schon beim Silvesterlauf in Houlles bei Paris rannte der Genfer mit 28:02 Minuten einen neuen Schweizer Rekord im 10 Kilometer Straßenlauf. Wanders, der sich in Trainingslagern v.a. in Iten/Kenia vorbereitet hat, plant als nächstes einen Start bei den Halbmarathon Weltmeisterschaften am 24.3.2018 in Valencia. Den Europarekord über Halbmarathon lief der britischen Olympiasieger und Weltmeister Mo Farah mit 59:22 Minuten. Zum Vergleich: den deutschen Rekord hält Carsten Eich mit 60:34 Minuten. Auch Deutsche waren in Barcelona am Start. Der Regensburger Philipp Pflieger verbesserte seinen Hausrekord auf Platz 11 einkommend auf 63:44 Minuten und seine Vereinskameradin Corinna Harrer erzielt als Zehnte bei den Frauen ebenfalls mit 1:13:21 Stunden einen neuen hausrekord. Hier siegte die für Bahrain startende Äthiopierin Tejitu Daba in 1:08:36 Stunden.


Ras Al Khaimah - Kenia kratzt an den Weltrekorden (9.2.2018)

Mary KeitanyZwei Wochen nach der Rekordflut der äthiopischen Marathonläufer beim Dubai Marathon waren nun die Kenianer an der Reihe. Allerdings nur über die halbe Distanz, dafür aber auf dem sehr schnellen Kurs auf den Palmen Alleen in Ras Al Khaimah in den Vereinigten Emiraten. Das Starterfeld hatte durchaus das Zeug dazu die bereits sehr schnellen Streckenrekorde von Patrick Makau (58:52 min, 2009) und Peres Jepchirchir (65:06 min, 2017) zu unterbieten. Bei den Männern konnten die Veranstalter den eritraeischen Ex-Marathon Weltmeister und New York Marathon Sieger Ghirmay Gebrselassie, den kenianischen Titelverteidiger und Vize-Weltmeister im Halbmarathon Bedan Karoki nebst neun(!) weiteren Läufern aufbieten, die bereits die 60 Minuten Grenze unterboten haben. Darunter seine Landsleute Jorum Okombo (58:48 min), Stanley Biwott (58:56 min) und James Wangari (59:07 min). Aber der eigentliche Knüller war das Aufeinandertreffen der derzeit weltbesten Marathonläuferin und Ex-Halbmarathon-Weltrekordlerin Mary Keitany (Foto, Copyright Herbert Steffny) auf den Shooting-Star und die neue Halbmarathon Weltrekordlerin (64:51 min, Valencia 2017) Joyciline Jepkosgei, ebenfalls aus Kenia. Weitere sieben(!) Läuferinnen konnten eine Bestzeit unter 67 Minuten aufweisen. Die Weltrekorde mussten um ihren Bestand zittern.


Scheichs kommen nur zum Männerstart

Das neben der Sheikh Zayed Moschee eine Viertelstunde vor den Männern im  Morgengrauen (6:45 Uhr) gestartete Rennen der rund 15 Elitefrauen wurde von vier Männern geführt, so dachte ich..., aber einer davon gewann am Schluss die Damenkonkurrenz. Soweit vorab... Die Temperaturen waren mit 15 Grad bei diesigem Himmel nahezu ideal. Übrigens - ihre Hohheit, die versammelte Schar der Sponsoren-Scheiche kam erst zum Start der Männer! Na ja, so sind sie eben, unsere Freunde am Ölhahn. Nichtsdestotrotz begannen die Damen mit sehr aggressiven 6:00 Minuten für die ersten zwei Kilometer. Bei drei Kilometern löste sich bereits eine Dreiergruppe mit Joyciline Jepkosgei, Mary Keitany, Caroline Kipkirui und... ich übersah sie zunächst angesichts ihres männlichen Auftretens: Fancy Chemutai ab. Die Fünf-Kilometer Marke wurde in 15:15 Minuten durchlaufen, was einer Endzeit von 1:04 entsprechen würde, also Weltrekordtempo!  Ezekiel Kemboi der persönliche Pacemaker für Jepkosgei. führte die verbliebenen Damen in rasanten 30:34 Minuten über die 10 Kilometer Marke. Die 36-jährige Mary Keitany, die mit nur rund 40 Kilogramm kleinste Läuferin im Feld hielt sich zunächst mehr hinten auf, um allerdings bei 14 Kilometern plötzlich an der Spitze aufzutauchen.


Favoritin fällt zurück - Finale: Junge gegen Mädchen?

Erstaunlicherweise war ausgerechnet die Favoritin Joyciline Jepkosgei das erste Opfer. In 46:07 Minuten durchlief das verbliebene Trio die 15 Kilometer Marke. Das Tempo wurde also merklich langsamer, ein Tribut an den zu schnellen Beginn? Kipkirui war das nächste Opfer bei 18 Kilometern. Nun entbrannte ein spannender Zweikampf zwischender der bulligeren großen 23-jährigen Fancy Chemutai und der kleinen zierlichen Mary Keitany nebst ihren persönlichen Hasen, Gilbert K. Bii und Lawi Kiptui, die sie fast schon penetrant bis über den Zielstrich trieben. Es sah aus wie der Kampf Junge gegen Mädchen: den Zielsprint entschied die fast einen Kopf größere Chemutai in 64:52 Minuten nur eine Sekunde vom Weltrekord entfernt und drei Sekunden vor Keitany, die dennoch eine neue persönliche Bestzeit aufstellte. So schrammte die Siegerin extrem knapp an der 100.00 Dollar Prämie vorbei!!! Die Unterlegene jubelte im Zeil, wohl wegen ihrer tollen Sub-65 Minuten Zeit und sie scheint auf dem Weg zum London Marathon gut gerüstet zu sein. Dort steht das Unterfangen Marathonweltrekord an. Die Dritte Caroline Kipkirui verbesserte ihren Hausrekord ebenfalls gewaltig auf 65:07 Minuten. Jepkosgei fiel noch deutlich zurück und kam in 66:46 Minuten als Fünfte ein. Die Deutsche Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal) wurde als 16. Platzierte in 1:15:45 Stunden beste Deutsche.


fancy Chemutai Mary Keitany Caroline Kipkirui Ras Al Khaimah
Zu guter Letzt stellte sich der Scheich dann doch zum Sieger-Trio Fancy Chemutai (Mitte)
Mary Keitany (links) und Caroline Kipkirui (rechts) Foto, Copyright: Helmut Winter



Bedan Karoki wiederholt Vorjahreserfolg

Die rund 20 Elite-Männer starteten zusammen mit den ca. 2.500 Volksläufern (darunter 33,6 Prozent Frauen) auf den zertifizierten, aber leider sehr wenig Zuschauer aufweisenden Kurs. Hugh Jones der Streckenvermesser und ehemalige London Marathon Sieger in 2:09:24 Stunden, 1982) führte die Laufstars über die Ideallinie. Allerdings liefen sie wie die Damen nicht immer voll konzentriert und verschenkten wertvolle Meter. 27:48 Minuten war die Durchgangszeit bei 10 Kilometern nach 13:52 Minuten bei 5.000 Metern  Bei Kilometer 13 setzte sich ein Quartett um Bedan Karoki ab. Schnell fiel das Feld auseinander. 41:43 Minuten war die Zwischenzeit bei 15 Kilometern, was auf eine schnelle 58er Zeit hindeutete und
 der Weltrekord schien noch in Reichweite. Nach 17 Kilometern machte sich Karoki, der Mann mit dem überaufrechten Oberkörper und dem marathontauglichen, kürzeren Trommelschritt wie im Vorjahr deutlich auf und davon. Mit 13:5,. 13:56 und 13:55 Minuten waren die 5-Kilometer Abschnitte bis dahin extrem gleichmäßig.

Der Kenianer war auf dem Weg seinen Titel klar zu verteidigen, was bisher nur Patrick Makau 2008 und 2009 gelang. Bereits 50 Meter dahinter kämpften der Äthiopier Yemal Yimer und der Kenianer Alex Kibet nur noch um Platz zwei. 55:55 Minuten hatte Karoki bei 20 Kilometern, der langsamste 5-Kilometer-Abschnitt in nur noch 14:12 Minuten. Diese Zeit ist aber wohl falsch, denn Dr. Helmut Winter, der vor Ort mitfuhr, stoppte 55:41 Minuten (pers. Mitteilung). So oder so, der Weltrekord war außer Reichweite, es ging nur noch um den Streckenrekord und ein Zeit klar unter 59 Minuten, was der Kenianer dann auch schaffte. 58:42 Minuten machten ihn zum fünft-schnellsten Halbmarathonläufer aller Zeiten. Yemal Yimer lief 18 Sekunden dahinter exakt 59:00 und Alex Kibet folgte als Dritter in 59:06 Minuten. Sieben Läufer blieben unter einer Stunde. Wie bei den Frauen gingen acht von den Top-Ten-Plätzen an Kenia. Beide Rennen dürften wie der Dubai Marathon die Jahres-Weltbestenlisten lange prägen.+

Für Experten hier die genauen Zwischenzeiten vor Ort von Dr. Helmut Winter.


Ergebnisse:

Frauen Männer
1 Fancy Chemutai KEN 01:04:52      
2 Mary Keitany KEN 01:04:55
3 Caroline Kipkirui KEN 01:05:07
4 Joan Chelimo Melly KEN 01:05:37
5 Joyciline Jepkosgei KEN 01:06:46
6 Degitu Azimeraw Asires ETH 01:06:47
7 Brigid Kosgei KEN 01:06:49
8 Gladys Cherono KEN 01:07:13
9 Helen Tola Bekele ETH 01:07:47
10 Naom Jebet KEN 01:08:22
11 Eunice Chumba BRN 01:08:22
12 Lucy Cheruiyot KEN 01:10:41
13 Anne-Mari Hyrylainen FIN 01:11:10
14 Yuka Takashima JPN 01:11:18
15 Emily Waugh GBR 01:15:11
16 Laura Hottenrott GER 01:15:45
1 Bedan Karoki KEN 00:58:42
2 Jemal Yimer ETH 00:59:00
3 Alex Kibet KEN 00:59:06
4 Jorum Lumbasi Okombo KEN 00:59:36
5 Morris Gachaga KEN 00:59:36
6 Wilfred Kimitei KEN 00:59:40
7 Edwin Kiptoo