Trierer Silvesterlauf 2013
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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Deutscher Doppelsieg durch Harrer und Homiyu
(von Herbert Steffny am 31.12.2013 aus Trier)

Ergebnisse

Bei der 24. Auflage des Trierer Silvesterlauf hatten die Veranstalter zunächst Pech, denn der Star des Männerlaufs Moses Kipsiro aus Uganda musste im Vorfeld  verletzungsbedingt absagen. Kurzfristig sprang für den Vorjahressieger schließlich sein Landsmann Thomas Ayeko ein. Im Aufschwung des Marathon Olympiasiegers Stephen Kiprotich versuchen nun auch die Ugander auf breiter Front es den ihnen stammesverwandten Kalenjin im benachbarte Kenia nachzumachen. Akeyo belegte in persönlicher Bestzeit bei der WM in Moskau immerhin Platz 11 in 27:40,96 Minuten - zwei Plätze vor Moses Kipsiro!

Der medial aufgemachte Knüller im Frauenrennen:
Corinna Harrer versus Irina Mikitenko, was soviel bedeutete wie "Jung gegen Alt" oder "Mittelstrecke gegen Marathonlauf". Allerdings war zu erwarten, dass die Altmeisterin gegen die junge Garde auf der kurzen 5.000 Meter Strecke wenig Chancen haben würde. Während den deutschen Damen im Vorjahr sogar ein Dreifach-Erfolg gelang, hoffte man bei den Männern seit 1996 auf den ersten deutschen Sieg, der am ehesten dem ausdauernden und spurtstarken Nachwuchsläufer Tesfaye Homiyu (LG Eintracht Frankfurt) zuzutrauen war. Im letzten Jahr wurde er in Trier zwar "nur" Neunter, mauserte sich aber in der Saison und glänzte schließlich als WM-Fünfter über 1.500 Meter.
Überraschungssieg auf dem Trierer Marktplatz durch den Frankfurter Tesfaye Homiyu
Überraschungssieg auf dem Trierer Marktplatz durch den Frankfurter Tesfaye Homiyu, der erste
Sieg für einen Deutschen seit 1996 Thorsten Naumann gewinnen konnte.

(Foto, Copyright: Herbert Steffny

Sambastimmung beim Trierer Silvesterlauf - Foto, Copyright: www.steffny.comWOW! Mehr als Sex Grad Celsius! - Heiße Samba
Stimmung alle Jahre wieder mitten im Winter auf
dem
historischen Trierer Marktplatz.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Das Frauenrennen lief auf ein Duell Corinna Harrer gegen Eleni Gebrehiwot hinaus
Das Frauenrennen lief auf ein Duell Corinna
Harrer gegen Eleni Gebrehiwot hinaus.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Geza Felicitas Krause und die Sujew Zwillinge im Verfolgerfeld
Geza Felicitas Krause und die Sujew
Zwillinge im Verfolgerfeld.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Trillerpfeifen, Konfetti und nackte Haut

Zum Beiprogramm gehören schon traditionell nicht nur das routinierte Kommentatoren-Duo mit ZDF-Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann und Mitorganisator Bertold Mertes, sondern selbstverständlich Sambabands und natürlich heiße Tänzerinnen, die auf dem historischen Marktplatz Deutschlands ältester Stadt dem Publikum mächtig einheizten. Zum Ambiente des in Anlehnung an den brasilianischen Klassiker auch „deutsches Sao Paulo“ genannten Rennens, eines von rund 100 Veranstaltungen an diesem Tag in Deutschland, standen zur akkustischen und optischen Untermalung auch 200 Kilo Konfetti und 2.000 Trillerpfeifen bereit. Die knapp 1.000 Meter lange Rundstrecke der weihnachtlich geschmückten Altstadt säumten 15.000 begeisterte Zuschauer, die wie die Läufer so oft mit dem Wetter Glück hatten, denn... logisch: der für das Wetter verantwortliche Petrus ist der Trierer Stadtpatron. Die Straßen war diesmal trocken, keine Rutschgefahr wie so oft in der Vergangenheit. Man konnte bei sechs Grad Plus-Temperaturen schnelle Zeiten erwarten.


Corinna Harrer als Erste zum zweiten Mal

Corinna „Coco“ Harrer wollte eigentlich erst mal mit der Spitzengruppe mitlaufen, doch dann zog sie wie aus dem Gewehr geschossen los und hatte nach einem Kilometer bereits das Feld auseinandergerissen. Nur noch die demnächst für Deutschland startberechtigte Marathonspezialistin Eleni Gebrehiwot und die Eritraerin Weini Kelati Frezghi konnten der Mittelstrecklerin folgen. Dahinter formierte sich die Verfolgergruppe mit der deutschen Frauenelite der vergangenen Saison, darunter die Zwillinge Diana und Elina Sujew, die Hindernisspezialistin Geza Felicitas Krause und Irina Mikitenko zusammen mit einigen Afrikanerinnen. Nach drei Runden war klar, Harrer und Gebrehiwot würden den Sieg unter sich ausmachen. Im letzten Jahr war es das Duell Mocki gegen Coco, diesmal Eleni gegen Coco... Eingangs der letzten Runde spielte die 22-jährige Regenburgerin dann aber den Vorteil ihrer langen Beine und ihre Spurtqualitäten aus und lief sich noch einen klaren Vorsprung auf die kleine Äthiopierin zum zweiten Sieg in Folge am Trierer Hauptmarkt heraus. Eine Wiederholung gelang bisher noch keiner Läuferin! Mit 15:52 Minuten war sie knapp 13 Sekunden schneller als 2012, aber der Streckenrekord mit 15:15 Minuten der Kenia-Niederländerin Lornah Kiplagat aus dem Jahre 2000 blieb außer Reichweite. In der Saison 2014 strebt die Regensburgerin, die mit höheren Umfängen von bis zu 170 Kilometer pro Woche trainiert, einen Angriff auf die 3.000 und 5.000 Meter Distanzen an.


Eleni Gebrehiwot gewinnt "Marathonwertung"

Man muss der mutigen Gebrehiwot allerdings bescheinigen, dass sie auf der für sie zu kurzen Strecke nichts unversucht ließ. Beachtlich für eine Marathonspezialistin, von der man bald im deutschen Nationaltrikot, in dem sie gerne starten möchte, einiges erwarten darf! Die andere erfahrenere Marathonspezialistin, Irina Mikitenko kam 21 Sekunden hinter Eleni auf dem achten Platz ein. Die kurzen Strecken scheinen ihr nicht mehr zu liegen. Angesprochen auf einen möglichen Marathonstart bei der EM in Zürich antwortete Mikitenko (für mich nicht unerwartet) verhalten. Sie würde dort nur starten, so die aktuell Europabestenlisten-Vierte, wenn sie in der Form wäre eine Medaille zu holen. Warten wir es ab, wie sie sich entscheiden wird. Marathons lief sie in der Vergangenheit bei den großen Cityläufen zwar oft im Nationaltrikot, aber leider selten bei Meisterschaften.... 





 
Stimmung beim Trierer Silvesterlauf - Die Damenelite mit Irina Mikitenko
Viel Publikum und Stimmung beim Trierer Silvesterlauf - Die Damenelite mit Irina Mikitenko (li.)
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

 

Thomas Akeyo, im Schlepptau Tesfaye Homiyu im Konfettiregen
Augen zu und durch: Thomas Akeyo und im
Schlepptau Tesfaye Homiyu im Konfettiregen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Justin Gloden aus Luxemburg - mit 60 Jahren fit wie ein Turnschuh
Sonderapplaus gab es für den früheren Spitzenläufer Justin Gloden. Mit 60 Jahren und fit wie ein Turnschuh qualifizierte sich der sympathische Luxemburger
als Ältester jemals für den Elitelauf!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Favorit Thomas Akeyo als Zugmaschine

Gleich nach dem Startschuss der 8.000 Meter Distanz hatte zunächst mal der Lokalmatador Florian Neuschwander seine eigene Vorstellung. In 2:45 Minuten erreichte er den Hauptmarkt mit einigem Abstand vor der Afrika-Armada, um danach sang- und klanglos durchgereicht zu werden. Nach diesem ein leises Lächeln hervorufenden Vorgeplänkel ging es dann wirklich zur Sache. In vorderster Front betätigte sich der Favorit Thomas Akeyo aus Uganda als Zugmaschine. Die deutschen Läufer um Geburtstagskind Carsten Schlangen, Nachwuchsmann Nico Sonnenberg und sein Frankfurter Vereinskamerad Tesfaye Homiyu hingen mit leichten Kontaktschwierigkeiten um Platz 10 schon etwas dahinter. Doch von Runde zu Runde arbeitete sich Homiyu, der sich offenbar die Kräfte gut einteilte, im Konfettiregen an den Uganda-Läufer heran. Der erste deutsche Sieg bei den Männern seit 1996 lag in der Luft, konnte man doch von dem 1.500 Meter Spezialisten im Spurt doch einiges erhoffen. Große Spannung im Zielbereich beim Publikum und den zahlreichen Medienvertretern unter dem historischen Marktkreuz!


Erster deutscher Männersieg seit 1996

Und tatsächlich: im lang gezogenen Spurt kam der Bundeswehrsoldat mit strahlendem Gesicht als Erster auf die Zielgerade, salutierte, winkte siegessicher ins Publikum und machte die, wenn auch knappe Sensation perfekt! Was für eine Steigerung des jungen Athleten binnen einen Jahres! Für die kommende Saison hat Deutschland nun vielleicht einen weiteren Mittel- und Langstreckler von internationaler Klasse hinzubekommen. Auch die Siegerzeit von 22:38 Minuten war beachtlich. Selbst wenn der
Streckenrekord, den seit 1997 der Kenianer Isaac Kariuki in 22:21 Minuten hält, außer Gefahr war, die Zeit war in einer Liga, in der bei den Rennen der Vergangenheit Laufstars von internationalem Format als Sieger einliefen. Erwähnenswert auch die Leistungen von Nico Sonnenberg und Simon Stützel (Düsseldorf) als Achter und Neunter.

Im Rahmenprogramm gab es neun Läufe,
Walking, Babini-, Schüler- und Jugendrennen und zum Abschluss zwei Volksläufe der Damen und Herren, die insgesamt rund 1.700 Teilnehmer auf die stimmungsvolle Runde brachten. Im Jugendlauf über 5.000 Meter lief Sebastian Hendel (SG Vogtland) in flotten 15:03 Minuten als Sieger der U20 Wertung vor dem Sieger der U18 Wertung Moritz Beinlich (LG Rhein Wied) über den Zielstrich.


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Ergebnisse:

5.000m Frauen

1 Harrer, Corinna LG TELIS Finanz Regensburg 15:52,6
2 Gebrehiwot, Elini TV Wattenscheid 16:08,9
3 Kosgei, Cynthia Kenia 16:15,6
4 Sujew, Diana LT Haspa-Marathon Hamburg 16:17,4
5 Krause, Gesa Felicitas LG Eintracht Frankfurt 16:23,5
6 Frezghi, Weini Kelati Eritrea BC Running 16:26,1
7 Kock, Maren LG TELIS Finanz Regensburg 16:29,4
8 Mikitenko, Irina Eintracht Frankfurt 16:30,4
9 Taye Assifaw, Messeret Äthiopien BC Running 16:34,4
10 Dillen, Kim Niederlande Eindhoven Atletiek 16:40,9
11 Sujew, Elina LT Haspa-Marathon Hamburg 16:46,9
12 Schön, Maike LAZ Puma Rhein-Sieg 16:48,1
13 Volke, Steffi LG TELIS Finanz Regensburg 16:58,9
14 Nyakagwa, Caroline Kenia 17:05,1
15 Barnes, Stephanie Großbritannien Bristol & West 17:15,9
16 Marxen, Kerstin TSV Gomaringen 17:32,4
17 Walloch, Christina TV Waldstraße Wiesbaden 17:34,7
18 Krebs, Aline LAZ Saarbrücken 17:38,4
19 Nobili, Martine Luxemburg TV Wattenscheid 01 18:07,7
20 Galuschka, Julia LG TELIS Finanz Regensburg 18:13,9

8.000m Männer

1 Tesfaye, Homiyu LG Eintracht Frankfurt 22:38,3
2 Ayeko, Thomas Uganda 22:38,7
3 Tasame, Dame Ethiopien 22:39,6
4 Korir, Evans Kenia BC Running 22:55,3
5 Kinde, Yonas Luxemburg CA Belvaux 23:04,7
6 Kipyatich, Abraham Kenia 23:07,2
7 Ereng, Patrick Kenia 23:28,2
8 Sonnenberg, Nico Eintracht Frankfurt 23:29,4
9 Stützel, Simon ART Düsseldorf 23:31,7
10 Tekle, Abel Tsegay Eritrea BC Running 23:40,2
11 Caelen, Florent Belgien 23:42,0
12 Stief, Philipp LC Rehlingen 23:42,7
13 Karus, Benedikt LG Badenova Nordschwarzw... 23:45,5
14 Koller, Jonas LG TELIS Finanz Regensbu... 23:47,0
15 Schlangen, Carsten LG Nord-Berlin 23:50,8
16 Reinwand, Sebastian LG TELIS Finanz Regensbu... 23:55,5
17 Dietz, Thorben LG Dorsten 24:01,7
18 Mellina, Pol Luxemburg Celtic Diekirch 24:02,0
19 Cleij, Jorrit Niederlande AV Cifla 24:05,5
20 Weerts, Jean-Pierre Belgien 24:10,2


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